Was für einen Gegenstand tragen Juden auf dem Kopf?

Wenn man Israel besucht oder israelisches Fernsehen geschaut hat, kann man Menschen sehen, die ein kleines schwarzes Kästchen auf der Stirn haben. Was ist das für ein Gegenstand und warum sollte er auf der Stirn getragen werden?

Besondere spirituelle Verbindung

Diese kleine Kiste hat viele Namen. Wahrscheinlich am häufigsten - Tefillin und Totapot. Eigentlich sind es zwei Kisten. Beide müssen schwarz sein, mit gleichfarbigen Bändern zur Befestigung. Einer ist, wie Sie sofort bemerken können, an der Stirn gebunden, der andere - an der linken Hand auf Höhe des Herzens.

Tefillin werden ausschließlich aus der Haut eines koscheren Tieres hergestellt (Dies ist nach jüdischer Überlieferung ein Wiederkäuer mit gespaltenen Hufen..

Tefillin oder Totapot wird in alten Büchern auch als Phylakterium bezeichnet. was aus dem Altgriechischen übersetzt „Amulett“ oder „Amulett“ bedeutet. Tatsächlich ist dieser Begriff nicht ganz korrekt. Tefillin ist kein Talisman, sondern ein Symbol der Verbindung des Menschen mit dem Schöpfer und spricht von absoluter Einheit mit dem Schöpfer. Dabei handelt es sich um ein Gebetskleidungsstück, das in gewisser Weise einem Kruzifix bei Christen ähnelt.

Dies ist ein Zeichen, das die Juden von anderen Nationen unterscheidet.Juden glauben, dass der Totapot eine sehr große Macht hat und der spirituellen Verbindung mit Gott dient.

Woraus besteht Tefillin?

Es besteht aus mehreren Teilen und jeder hat seinen eigenen Namen, er ist mit seiner eigenen heiligen Bedeutung ausgestattet:

• Byte - „Haus“ wörtlich übersetzt. Der Hohlraum, in dem Schriftrollen aus der Thora untergebracht sind (Plural – batim);
• Titel - der untere Teil des „Hauses“, in dem das Byte erweitert wird;
• maabarta — Schlaufe zum Befestigen von Riemen;
• Ritsuot - Riemen;
• lausig - Pergamentrollen mit Passagen aus der Thora.

Die im Byte enthaltenen Schriftrollen müssen mit den Haaren eines koscheren Tieres verbunden sein.

Warum gibt es zwei Kisten?

Zusammengenommen sie Sie sprechen über zwei Möglichkeiten, Gott in dieser Welt zu dienen: im Denken und Handeln. Beim Dienst am Schöpfer müssen die beiden Kräfte, die einen Menschen bewegen (die Handlungen des Herzens und der Gedanken), harmonisch sein. Ein Mensch nutzt seinen Verstand, um ein Ziel zu sehen, und ergreift dann Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Es ist kein Zufall, dass sich Tefillin an der Hand neben dem Herzen befindet. Wenn es keine Harmonie von Herz und Verstand gibt, wird es Zwietracht und Falschheit in den Handlungen und Entscheidungen einer Person geben.

Totapot gießen

Nach jüdischem Brauch wird es nur von Männern benutzt. Jeder männliche Teenager über 13 Jahren muss beim Gebet Tefillin tragen. Dies ist sehr wichtig für die jüdische Identifikation. Es kommt in Betracht, wenn ein Mann nicht mindestens einmal am Tag Tefillin einnimmt — dann beging er eine schwere Sünde. Das erste Mal am Tag, dass Sie es anziehen können, ist die Zeit des Morgengebets. Später ist es möglich, aber nur bei Tageslicht.

Das Tragen von Tefillin in der Nacht ist verboten.

Die Reihenfolge der Anwendung ist wichtig. Zunächst wird Tefillin auf die Hand aufgetragen. Der Riemen muss sieben Mal um die Hand gewickelt werden.. Der Kopf-Tefillin gilt als heiliger und wird zuletzt aufgetragen.

Was Historiker sagen

Dieses Element der jüdischen Gebetskleidung ist seit Tausenden von Jahren bekannt. Bei Ausgrabungen im antiken Jerusalem, das vor zweitausend Jahren zerstört wurde, fanden Archäologen viel Tefillin.

Die Bräuche der Juden, das heilige Zeichen anzubringen, werden in den Schriften von Josephus, im Neuen Testament und sogar in älteren Texten erwähnt. In den Schriftrollen aus der Zeit der Hasmonäer-Dynastie im alten Israel (2. Jahrhundert v. Chr.) sind bestimmte heilige Schriften bereits angedeutet, die auf Stirn und Arm aufgetragen werden. Auf den Seiten vieler alter Bücher, die vor Tausenden von Jahren geschrieben wurden, gab es Diskussionen darüber, welche Art von Tefillin getragen werden sollte – Größe und Form. Einige Autoren antiker Texte verurteilen diejenigen, die sich selbst heilige Zeichen aus Edelsteinen und Metallen anbringen.