Die armenische Nationaltracht ist eine echte Chronik, aus der man die Geschichte des Volkes erkennen und ablesen kann. Das Material, der Schnitt und das Muster der Kleidung verraten uns viel. Mithilfe eines Kostüms kann man etwas über die sozialen, religiösen, klimatischen und auch geografischen Bedingungen erfahren, in denen Menschen lebten. Eine Tracht kann uns etwas über den Lebensstil und die Geschichte ihrer Besitzer erzählen.
Die armenische Nation reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück und hat ihre Wurzeln im urartäischen Königreich. Während seiner historischen Existenz wurde es mehr als einmal angegriffen. Auf die Kriege folgten Zeiten kultureller Blüte. Traditionen wurden geboren. Es fand ein gegenseitiger Austausch mit den Völkern statt, mit denen es in der Zeit der Verfolgung notwendig war, zu interagieren. Unter ihnen waren Perser, Araber, Griechen und Vertreter anderer Nationalitäten, die die armenische Kultur bereicherten.
All diese historischen Wechselfälle beeinflussten die Merkmale der Nationaltracht. Und die aktuelle Generation bewahrt sorgfältig die traditionelle Nationaltracht. Schauen wir es uns gemeinsam an.
Damenanzug
Das armenische Damenkostüm heißt „Taraz“ und besteht aus mehreren obligatorischen Elementen, die auf dem Foto deutlich zu erkennen sind. Das Kostüm kann für Bewohner verschiedener Regionen einige Unterschiede aufweisen.
Erforderliche Elemente
Hemd - halav
Unabhängig vom Wohnort gehörte zur Damenbekleidung auch ein Hemd. Im westlichen Gebiet war es weiß und im Osten rot. Der Stil ist an den Seiten mit langen Keilabsätzen verziert. Es muss ein langer, gerader Ärmel vorhanden sein. Der Halsausschnitt des Hemdes hatte einen Längsausschnitt, der mit Stickereien verziert war.
Kaftan - Arhaluk
Über dem Hemd trugen sie ein langes Kleid oder einen hellen Kaftan mit einem Ausschnitt auf der Brust und Schlitzen an den Seiten.
In der Taille wird es mit einem Verschluss befestigt. Normalerweise werden für Arhaluk helle Farben gewählt. Es ist in den Farbtönen Gelb, Lila, Grün und Rot erhältlich.
Pumphose - Pohan
Zum Kostüm einer armenischen Frau gehörten zwangsläufig auch Hosen. Die Kühle der Berge erforderte eine zusätzliche Isolierung, weshalb solche Produkte nicht nur für Männer in Betracht gezogen wurden. Frauen nähten sich rote Hosen, die an den Seiten mit Rüschen verziert waren. Die Unterseite der Hosenbeine wurde zusätzlich mit Goldstickerei verziert.
Schürze - Gong
Einige Kostüme hatten noch ein weiteres Merkmal – eine Schürze. Es wurde hauptsächlich von Frauen aus den westlichen Regionen getragen. Die Schürze wurde mit einem dünnen Gürtel gebunden, der mit Stickereien verziert war, die eine semantische Bedeutung hatten. Das Aufschriftamulett „Für gute Gesundheit“ wurde mit hellem Zopf auf den Gürtel gestickt.
Festliches Outfit
Festliches Kleid - Mintana
An Feiertagen trugen armenische Frauen Kleider anstelle von Archaluk. Je nach materiellem Reichtum könnten sie aus Seiden- oder Baumwollstoff gefertigt sein.
Die Silhouette des Kleides ähnelt einem Archaluk, es gibt jedoch keine Schlitze an den Seiten.Die Ärmel der Kleidung sind mit Borten und einem Knopfverschluss verziert.
In den westlichen Regionen Damenbekleidung ist vielfältiger. Sie trugen Kleider namens Juppa, Khrkha, Antifa, Hatifa. Der Unterschied zwischen diesen Kleidern liegt im Schnitt und in der Zusammensetzung des Stoffes. Das Detail, das sie verbindet, sind die ausgestellten Ärmel.
Gürtel (Schal)
Die Feierlichkeit und Festlichkeit des Kleides wurde zusätzlich betont. Dafür Über dem Kleid oder Arhaluk muss ein Gürtel gebunden werden. Es war ziemlich breit und aus Seide oder Wolle gefertigt.
Referenz. Besonders wohlhabende Damen trugen goldene oder silberne Gürtel.
Oberbekleidung
Tagesdecke (Mantel)
Wenn man nach draußen ging, war es Pflicht, sich in eine Decke zu wickeln, um die gesamte Figur zu verbergen. Es wurde aus dünnem Wollgarn gewebt.
Verheiratete Frauen trugen bevorzugt Blau, während Mädchen eine weiße Tagesdecke wählten.
Bei kaltem Wetter trugen Frauen Mäntel. Es war aus rotem Samt gefertigt und mit Marder- oder Fuchspelz besetzt.
Anzug
Die Nationaltracht der Männer ist vielschichtig. Dies wurde zu seiner Spezialität. Und auch die Kleidung hatte regionale Besonderheiten. Daher erkannten die Bewohner anhand ihres Aussehens sofort, woher die Person kam, die in ihrer Gegend auftauchte.
In den östlichen Regionen
Aus solchen Details stellten die im Osten des Landes lebenden armenischen Männer ihre Tracht her.
Hemd - Mütze
Das Produkt wurde genäht aus Baumwoll- oder Seidenstoff. Ein Merkmal des Schnitts war ein niedriger Kragen.
Pumphose - Shalwar
Nationale armenische Hosen waren blau und bestanden ebenfalls aus Woll- oder Baumwollmaterial. Sie waren oben mit einem dünnen Band umschnürt und an den Enden mit Quasten verziert.
Archaluk
Im Osten war es ein kleiner Kaftan, der über einem Hemd getragen wurde.Wird über die gesamte Länge mit Knöpfen oder Haken befestigt. Aus Baumwoll- oder Seidenstoff genäht.
Chukha (Tscherkessen)
Das Kostüm wurde mit einem Chukha vervollständigt. Dies ist ein tscherkessischer Wollmantel, der über den Arkhaluk geworfen wurde. Die Länge des tscherkessischen Mantels sollte unterhalb des Knies liegen. Lange Ärmel, die man umklappen kann, sind ein Muss.
Ein Gürtel ist zu einem traditionellen Accessoire geworden. Sie wurden mit einem Leder- oder Silbergürtel gegürtet.
In den westlichen Regionen
Auch die Garderobe der Männer Westarmeniens bestand aus traditionellen Kleidungsstücken, die im Großen und Ganzen Ähnlichkeit mit der Kleidung der östlichen Regionen aufwiesen. Der Westen übernahm jedoch seine eigenen Traditionen.
Hemd
Das Hemd war die übliche Grundlage des Kostüms. Aber neben Baumwolle und Seide wurden hier auch Wollhemden getragen.
Pumphose - vartik
Hosen wurden im Westen anders getragen. Dies wirkte sich auf ihren Schnitt aus. Der Schnitt der Hose war unten schmal zulaufend. Die Hosenbeine waren vom Knöchel bis zum Knie mit Stoff umwickelt.
Kaftan - Elek
Westarmenier trugen anstelle eines Arkhaluk keinen kurzen, sondern einen vollwertigen Kaftan.
Jacke - Tank
Damit das Kostüm vollständig ist, muss ein im Westen des Landes lebender Armenier einen Bachcon tragen. Hierbei handelt es sich um eine Jacke, die über dem Weihnachtsbaum getragen und mit einem breiten Stoffgürtel in mehreren Lagen am Bauch gebunden wird.
Gürtel
Die Männer gürteten sich gründlich. Dazu brauchten sie keinen Gürtel, sondern ein großes Stück Stoff. Es war um die Taille gewickelt und in den Stofffalten waren Tabak, Münzen und Messer versteckt.
Referenz. Bei kaltem Wetter trugen Männer Pelzwesten aus Ziegenfellen.
Kopfschmuck als Teil der Nationaltracht
Weiblich
Östliche Regionen
Frauen der östlichen Region tragen eine kleine Mütze, die auf der Vorderseite mit einem Band und einem Blumenmuster verziert ist. Die Vorderseite ist mit Münzen verziert.
Dann wird ein weißer Schal gebunden, der den Hals bedeckt. Über den weißen Schal war ein scharlachroter Schal gebunden.
Westliche Regionen
Zu den Kopfbedeckungen der Westarmenier gehörten hölzerne Stirnbänder. Frauen könnten verschiedene Stirnbänder für sich wählen.
- Katzen. Dieses Stirnband ist in Samt gehüllt und mit Himmel, Sternen und Sonne bestickt.
- Wächter. Die Stickerei zeigt den Garten Eden, Vögel, Blumen. Dieses Stirnband wird über einer roten Mütze getragen, die mit einer Quaste verziert ist. An den Seiten des Schutzschildes ist ein großer Knopf angebracht. Und entlang der Stirn verläuft ein Band mit Reihen goldener Münzen.
Referenz. Unverheiratete Mädchen zeichneten sich durch ihre Haare aus: Sie flochten eine große Anzahl von Zöpfen.
Herrenhüte
Auch bei den Herrenhüten gab es eine große Vielfalt. Die Armenier trugen Astrachan-Mützen aus Pelz und Strickwaren aus Wolle.
- Im Osten Armeniens dominierten kegelförmige Hüte. Die Oberseite war mit roter Seide verziert.
- Westarmenier bevorzugten halbkugelförmige Hüte. Vorzugsweise Rottöne. Über diese Mützen wurde ein Schal gebunden, der zuvor zu einem Seil gedreht wurde.
Schuhe
Die häufigsten Schuhe bei armenischen Männern und Frauen waren Lederbastschuhe „drei“. Dieser Schuh hat spitze Zehen. Sie hatten eine Schnürung, die lang genug sein musste, um sie um das Schienbein zu wickeln. Hergestellt aus rauem Rindsleder.
Damenschuhe waren gelb, grün und rot. Männer trugen „Drei“ aus schwarzem oder rotem Leder.
Auch heute noch wird die Nationaltracht von der modernen Generation nicht vergessen. Es wird an Feiertagen verwendet, Elemente der Volkskleidung werden in modernen Produkten verwendet.