Burjatische Nationaltracht

Die Burjaten sind ein Volk, das seit der Antike unter den rauen Bedingungen Sibiriens in der Nähe des Baikalsees lebte. Dies sind nomadische Hirten und Jäger. Lange frostige Winter und kurze kühle Sommer führten zur Entstehung warmer Kleidungsstile, die beim Treiben und Weiden von Nutztieren bequem sein sollten. Diese Outfits sind sowohl bei heißem als auch bei kaltem Wetter bequem.

Die Geschichte des Kostüms

Es ist bekannt, dass dieses Volk bereits in der Altsteinzeit in der Baikalregion lebte. Die erste Beschreibung der burjatischen Nationaltracht stammt jedoch aus dem 17. Jahrhundert. Einer der Kaufleute, der mit der russischen Botschaft nach China reiste, beschrieb das Leben des burjatischen Volkes und seine Kostüme. Wissenschaftler begannen erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Erforschung ihrer Herkunft, ihres Schnitts und ihrer Eigenschaften.

Burjatische Kleidung wurde von anderen Kulturen beeinflusst. Im Laufe der Zeit tauchten unter den Menschen Baumwoll- und Seidenstoffe aus China und Zentralasien auf.

Arten von Anzügen

Der Anzug sollte den Hirtenreiter wärmen und seinen Umgang mit der Herde nicht beeinträchtigen. Strenge Winter erfordern warme Kleidung.Daher gab es bei traditionellen Outfits zwei Möglichkeiten: Winter und Sommer. Männer trugen Gewänder, die immer mit Seidenschärpen oder mit Silber und Steinen verzierten Ledergürteln gegürtet waren..

Die Morgenmäntel für Winter und Sommer unterschieden sich nur im Material, aus dem sie gefertigt waren, alles andere war gleich. Der Schnitt war einfach, hatte aber interessante Elemente, die der Kleidung dieses Volkes innewohnen:

• Stehkragen, lockeres Gewand, das eine Vielzahl von Bewegungen ermöglicht;
• Die Ärmel könnten zum Schutz vor schlechtem Wetter einteilig sein.
• Die kegelförmige Manschette drehte sich bei kaltem Wetter ab und schützte so die Hand. Gestickt wurde es meist mit Woll- oder Seidenfäden. Anhand des Musters war es möglich, den Reichtum des Viehzüchters und die ungefähre Anzahl der Tiere in der Herde zu bestimmen;
• Der Saum des Gewandes sollte die Beine des Reiters vor der Kälte schützen und ihm bei Bedarf im Nomadenlager als Bett dienen.

Merkmale von Stilen

Herrengewänder hatten einen geraden Schnitt mit Raglanärmeln. Sie wurden immer unter dem Gürtel getragen. Auf die gleiche Weise wurden auch Kindergewänder genäht. Die Stile waren für Jungen und Mädchen identisch. Als sich das Mädchen in ein Mädchen verwandelte, wurde der Schnitt des Degels komplizierter und ähnelte einer Jacke und einem Rock, die durch eine Naht verbunden waren.

Nähmaterialien

Nomadische Hirten hatten außer den Häuten getöteter Tiere keine anderen Materialien zum Nähen von Kleidung. Verwendet wurden Schaffell, Leder und Wolle, Fell von Pelztieren – Fuchs, Polarfuchs, Zobel, Nerz. Später wurden Seiden-, Samt- und Baumwollstoffe von anderen Nationen gekauft und dem traditionellen Schmuck wurden Edelsteine, Gold und Silber hinzugefügt.

Das Hauptelement der Nationalkleidung ist das Gewand. Das Wintermodell (Degel) bestand aus Schaffell und hatte einen Samtbesatz. Das Gewand für den sommerlichen Alltag (Terling) war aus leichter Baumwolle und das festliche Gewand aus Seide.

Welche Farben stehen für Sie im Vordergrund?

Die Lieblingsfarbe eines jeden Burjaten war Blau. Dies sind die Farben des Gewandes und des Hutes. Es symbolisiert die Unendlichkeit des Himmels. Aber es gab auch andere Degelfarben – Braun, Burgund, Grün. Auch die farbigen Streifen des Enger (der viereckigen Seite des Degels) hatten eine semantische Bedeutung. Zum Beispiel, Schwarz symbolisierte die Fruchtbarkeit der Erde, Rot – die Energie des Lebens und des Feuers. Der erste Streifen oben konnte nur weiß oder gold sein.

Schmuck für einen Anzug

Frauen schmückten sich recht aufwendig. Es gab viele Ringe an den Händen, sie wurden an jedem Finger getragen, außer am mittleren, und manchmal mehrere Stücke an einem. Armbänder an jeder Hand, Ohrringe, Brustschmuck aus vielen Perlenreihen, Silbermedaillons, Amulette.

Außerdem wurden seitlich an den Bügeln Anhänger aus Perlen unterschiedlicher Größe und Farbe angebracht. Sie können sehr lang sein und bis zur Brust reichen. Oftmals hatte das Stirnband am Hut oder Anhänger silberne Elemente. Um die magische Kraft der Frauenhaare zu bewahren, wurden Zöpfe in spezielle Etuis gelegt.

Männer ergänzten ihr Kostüm mit einem Messer (hutaga) und einem Feuerstein (hete). Mit der Zeit wurden sie nur noch zu dekorativen Elementen und verloren ihren Zweckmäßigkeitscharakter. Der Griff des Messers und die Scheide selbst waren mit Prägeelementen aus Silber und Edelsteinen verziert. Der Feuerstein wurde in eine kleine Ledertasche mit einem Stahl am Boden gelegt. Silberplatten mit aufwendigen Mustern schmückten es.

Schuhe

Burjatische Schuhe – hohe Stiefel aus Fohlenfell oder Stiefel mit nach oben gerichteten Zehen, ähnlich dem türkischen Stil. Diese Schuhe wurden sowohl für Männer als auch für Frauen hergestellt. Es ist bequem, hygienisch und praktisch. Oben war es mit Stickereien oder Stichen aus kontrastierenden Fäden mit Musterkonturen verziert. Winterstiefel wurden mit Schaffell oder Wildtierfell isoliert.Sommerschuhe wurden aus Rosshaar gestrickt und auf Ledersohlen befestigt.

Hüte

Traditionell trugen burjatische Männer und Frauen Hüte. Sie unterschieden sich in der Zugehörigkeit zu verschiedenen Gattungen, waren aber sehr interessant und vielfältig. Unter den Formen stechen folgende hervor:

1. Mütze mit Fellbesatz am unteren Rand;
2. Hüte mit Ohrenklappen aus langflorigem Fell – Fuchs oder Polarfuchs;
3. Kegel mit hoher Krone. Jede Kappe endete mit einem spitzen Oberteil, das mit einem silbernen Knauf und roten Quasten verziert war. Die Kanten waren gebogen. Die Krone der Damenhüte war mit Mustern aus Perlen, Bändern und Silber bestickt.

Alle Hüte wurden in Blau hergestellt. Jedes der Elemente trug eine semantische Last.

Männlich, weiblich, Kinder – Merkmale

Die Grundlage des Kostüms war ein Gewand, darunter trugen die Männer Leder- oder Stoffhosen und ein Baumwollhemd. Vor schlechtem Wetter wurden sie durch eine Saba (Manteljacke) geschützt, die über einem Degel getragen wurde. Wenn es sehr kalt wurde, kam die Dakha (lockere Oberbekleidung mit Fellaußenschicht) zur Rettung.

Wenn ein Mädchen heiratete, bestand ihr Outfit aus einem Hemd, einer Hose und einem Morgenmantel. Eine ärmellose Weste war ein obligatorischer Bestandteil der Tracht; ohne sie und ohne Kopfschmuck hatte keine einzige burjatische Frau das Recht, unter Männern aufzutreten. Die ärmellose Jacke war lang oder kurz, je nach Geschlecht und Status der Frau. Die Ränder der Weste waren stets mit Zierstickereien verziert und Bänder angenäht.

Moderne Nationaltracht der Burjaten

Die burjatische Volkstracht inspirierte heimische Couturiers dazu, Modekollektionen mit volkstümlichem Flair zu kreieren. In moderner Kleidung sind die interessantesten Details des Ärmelschnitts und der trapezförmigen Silhouette erhalten geblieben. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Herstellung von Kopfbedeckungen mit unterschiedlichen Längen und Formen des Knaufs gelegt..

Muster komplexer Ornamente, Designs dekorativer Elemente und Silberschmuck werden nicht ignoriert. In modernen Kostümen ist die Stilisierung von Degels verschiedener Stilrichtungen beliebt. Abendkleider und Oberbekleidung werden unter Berücksichtigung des Originalschnitts von Ärmel, Kragen und enger – der viereckigen Seite des Degels – genäht.

Stilisierte Nationalschuhe – Uggs, hohe Stiefel, Pelzstiefel – sind in die Kleiderschränke von Fashionistas auf der ganzen Welt eingewandert. Beliebte Hüte werden aus dem Fell von Polarfuchs, Fuchs und Silberfuchs hergestellt.