Eine nationale Tracht kann viel erzählen. Anhand seiner Muster, seines Stils und seiner Farben kann ein aufmerksamer und neugieriger Mensch die Geschichte der Menschen leicht lesen, ihre Lebensweise und Bräuche beschreiben und Rückschlüsse auf die Hauptbeschäftigungen ihrer Vorfahren ziehen. Freie, fleißige, friedliche Menschen – das sagt die karelische Nationaltracht über ihre Besitzer aus.
Karelier: Merkmale der Nationaltracht
Die traditionellen Berufe der Karelier waren Landwirtschaft und Viehzucht. Sie waren die Grundlage für alles: Essenstraditionen, tägliche Routinen und saisonale Feldarbeit; sie diktierten den Fashionistas der damaligen Zeit, was und wie sie anziehen sollten.
Karelische Frauen sind Alleskönnerinnen. Die Stoffe für ihre Kostüme stellten sie selbst her. Ein Webstuhl und ein Spinnrad sind die ersten Anzeichen für Gemütlichkeit und Wärme. Und sie webten, spinnen, nähten und strickten für die ganze Familie, ob jung oder alt.
Überraschenderweise fanden junge und erfahrene Karelier bei der alltäglichen, meist schweren körperlichen Arbeit Zeit für kreative Handarbeiten. Sie verzierten ihre Produkte mit kunstvollen Stickereien und leuchtenden Fäden.Nähen Sie mit einfachen Kettenstichen und Kreuzstichen.
Sie gaben ihre Fähigkeiten an ihre Töchter weiter, mit besonderer Liebe und Geduld an ihre Enkelinnen und, wenn sie Glück hatten, auch an ihre Urenkelinnen.
Diese Traditionen, zusammen mit der eleganten Kleidung, erhielten sie selbst durch Vererbung, daher wurden sie sorgfältig bewahrt, heilig verehrt und an wichtigen Feiertagen herausgebracht.
WICHTIG! Alle Muster der karelischen Nationaltracht dienen als Amulette. Bilder von Tieren und Vögeln, Blumen und Blättern, geometrische Muster symbolisieren die Kräfte von Erde, Wasser, Luft und Licht, die wunderbaren Fähigkeiten von Vertretern der Fauna und Flora.
In diesen Mustern finden sich an Hals, Ärmeln, Handgelenken, Taille und Saum Symbole für Gesundheit, Fruchtbarkeit, Reichtum, Liebe und Schutz vor bösen Mächten.
Stoffe, Farben, Schnitte
Im Alltag verwendeten die Karelier stets selbstgesponnene Stoffe aus Leinen und Schafwolle. Auf Messen kauften sie Cut-outs – bunte Stoffe aus Chintz.
Die Hauptfarben der karelischen Tracht sind leuchtend und lebensbejahend. Rot, Blau, Grün, sie spiegelten die Wahrnehmung der umgebenden Natur wider – grünes Gras, blauer Himmel, rote Blumen.
Kleider mit rotem Besatz galten als festliche Kleidung. Bei den slawischen Völkern symbolisiert die Farbe Rot Freude, Spaß und Erfolg. Freizeitkleidung sah schlichter aus, war aber immer noch mit gestickten Mustern versehen, meist in Weiß und Beige.
Karelische Nationaltracht für Frauen
Die Nationaltracht der Frauen war locker geschnitten, unten breiter, wurde aber in der Taille immer mit einem bestickten Gürtel umschlossen. An Wochentagen wurde die Funktion eines Gürtels erfolgreich von einer ziemlich langen Schürze (Schürze) übernommen.
Tuch
Die Kleidung karelischer Frauen besteht aus einem Sommerkleid und einem Unterhemd.Letztere glänzten in Weiß und symbolisierten Reinheit, und die Länge der Röcke der Frauen reichte bis zum Boden und zeigte die Keuschheit und Bescheidenheit ihrer Besitzer. Die Karelier konnten eine Bluse und einen ausgestellten Rock in den gleichen traditionellen Farben tragen.
So sieht eine karelische Nationaltracht für Frauen aus (Foto):
Die Ärmel waren gebauscht; dieser Effekt wurde durch eine Raffung am Ärmelende oder einen Volant erreicht. Auf dem weißen Hintergrund der Hemden sahen Kleidungsstücke in leuchtendem Rot, Grün und Blau vorteilhaft aus.
In Karelien verzierte man auch gerne die Kanten von Ärmeln, Schürzen und Säumen mit Fransen; auch auf Schals gab es Fransen.
REFERENZ! Das karelische Damenhemd hatte hinten einen Schlitz. Dadurch unterscheidet es sich grundlegend von allen anderen Nationaltrachten der Völker Russlands. Der kühle Charakter karelischer Frauen zeigt sich darin, dass sie als Schmuck ein Jagdmesser mit einem bequemen, wunderschön verzierten Griff an einer Kette um den Hals trugen. Offensichtlich diente es einst dem Schutz vor wilden Tieren im Wald.
Kopfbedeckung
Ein Kopfschmuck ist ein obligatorisches Element für Frauen aller Nationalitäten, die in Russland leben. Mit unbedecktem Kopf in der Gesellschaft aufzutreten – „getäuscht“ zu werden – versprach die unangenehmsten Folgen.
Frauen aus Karelien trugen Krieger, Schals und an Feiertagen - Kokoshniks. Mit Perlen bestickte Kopfbedeckungen galten als besonderer Luxus. Nur wohlhabende Schönheiten konnten sie sich leisten.
Unverheiratete Mädchen schmückten ihre Köpfe mit aus Birkenrinde geflochtenen Stirnbändern.
REFERENZ! Eines der Hauptaccessoires der karelischen Nationaltracht ist ein Schal. Für Frauen - ein Kopftuch und ein heller Schal mit Blumendruck, der über die Schultern drapiert wird. Das Halstuch diente den Männern als Schmuck.
Schuhe
Karelien im Winter ist ein schneebedecktes Waldmärchen mit bitterem Frost. Auf warme, gute Schuhe kann man hier nicht verzichten.Zusätzlich zu den traditionellen russischen Bastschuhen und Filzstiefeln trugen die Karelier isolierte Lederstiefel mit Fell, deren Besonderheit eine lange, nach oben gerichtete Spitze war.
Nationaltracht der Männer
Vertreter des stärkeren Geschlechts kümmerten sich genauso um ihre Kleidung wie ihre Begleiter. Als Lichtblick fielen blaue oder grüne Hosen auf. Über einem Hemd mit Stickereien am Hals und an den Ärmeln wurde eine schwarze, elegante Weste getragen. Sie vervollständigten das Outfit und vervollständigten es mit einem Hut oder einer Mütze, einer Schärpe, mit der das Hemd umgürtet wurde.
Unter anderem erkennt man einen karelischen Mann ganz einfach am Halstuch, das er an Wochentagen und Feiertagen trägt.
In der karelischen Herrentracht findet man sowohl ein knielanges weißes Hemd als auch ein rot-rotes Hemd, das kurz bis zur Mitte des Oberschenkels reicht. Es ist nicht schwer zu erraten, was sie zu besonderen Anlässen trugen.
Karelische Dandys konnten sich hohe Lederstiefel mit schmalem Schaft leisten.
Nationale Kleidung ist heute ein wesentlicher Bestandteil von Volksfesten und Feiern. Die Geschichten und Traditionen ihres Volkes werden von den modernen Kareliern in ihrer Heimatrepublik und den traditionellen karelischen Siedlungen außerhalb ihrer Grenzen respektvoll bewahrt.
Wissen Sie, es ist sehr seltsam, dass „nur Mädchen aus wohlhabenden Familien sich Perlenschmuck usw. leisten konnten“.usw.“, schon allein deshalb, weil es im kleinsten Dorf einen See mit zehn Bächen gibt))))) Eine andere Frage ist, wann sie getragen wurden, diese Perlenschmuckstücke.
Juliania, meiner Meinung nach, gibt es nur in den Onga-„Flussbächen“ so viele Perlen... also konnten es sich in Zaonezhye definitiv alle Mädchen leisten