Russische Nationaltracht (Foto)

Heute gibt es in Schweden und Deutschland den Brauch, auch an Feiertagen Nationalkleidung zu tragen, die nichts mit den Bräuchen ihrer Vorfahren zu tun hat. In unserem schnelllebigen Leben geben solche Tage voller Freude und Respekt einem Menschen ein Gefühl der Sicherheit und der Zugehörigkeit zu jahrhundertealten Traditionen.

Russland hat eine sehr reiche Geschichte der russischen Nationaltracht; es gibt Familien, die noch die Stickereien ihrer Großmutter besitzen. Auf den Fotos der alten Urgroßmutter tragen die Kleidungsstücke noch immer den Abdruck der Tradition ihrer Vorfahren.

Russische Nationaltracht

Die Nationaltracht eines jeden Landes spiegelt die natürlichen Bedingungen der Region, die Einstellung zu Familienwerten und die wichtigsten Beschäftigungsarten der Menschen wider. Schauen wir uns an, woraus Damen- und Herrenbekleidung bestand und welche Namen sie tragen, mit detaillierten Beschreibungen und Fotos.

Wichtig! Die russische Nationaltracht unterschied sich je nach Wohnort, Familienstand, es gab Sets für den Alltag und festliche Kleidung.

Es gibt zwei Arten von nationalen Rus-Gruppen:

• nördliche Regionen;
• Süd-

Im zentralen Teil Russlands trugen sie Kleidung, die der nordischen Tracht ähnelte. Zu dieser Zeit gab es mehrere Schichten Kleidung, viele Arten von Oberbekleidung.

Geschichte der russischen Nationaltracht

In der uns bekannten Form entstand die Nationaltracht im antiken Russland um das 7. Jahrhundert. In den folgenden Jahrhunderten änderte sich kaum etwas.

Die Haupttätigkeit der Russen war die Landwirtschaft; mit der Weizenernte sind viele Feiertage und Bräuche verbunden. Kleidung spiegelte auch die Hauptbeschäftigung der Bauern wider. Der Schnitt und die Bindetechnik zielten darauf ab, den Anzug bequem für die Arbeit auf dem Feld zu machen.

Interessant! Vor der Herrschaft von Peter I. wurde die Nationaltracht in Russland von allen Klassen getragen, nur der Adel verwendete teure Materialien und mehr Dekorationen. Im Jahr 1699 wurde per Dekret von Peter I. das Tragen von Nationaltrachten verboten; eine Ausnahme wurde für die Bauernschicht gemacht; den Dorfbewohnern war es gestattet, weiterhin ihre gewohnte Kleidung zu tragen. Für jeden, der die Stadt betrat, wurde eine Pflicht auf Bärte und russische Kostüme eingeführt.

Elemente der russischen Volkstracht

Je nach Verwendungszweck wurde die Kleidung in Freizeit-, Arbeits- und Festkleidung eingeteilt. Festliche Kleidung war reich verziert, Alltagskleidung hatte auch Stickereien, Arbeitskleidung war am einfachsten und aus strapazierfähigen Materialien gefertigt.

Referenz! Das Erntehemd war wie das Feiertagshemd mit Stickereien verziert, dies drückte die Einstellung der Bauern zur Ernte aus.

Alle Oberbekleidung der russischen Nationaltracht es gab zwei Arten:

• lockere Kleidung, vorne mit Knöpfen oder Haken befestigt;
• Mütze, über den Kopf gezogen.

Woraus besteht der Anzug einer Frau?

Die Nationaltracht der Frauen ist viel schöner und interessanter als die der Männer.

Die Hauptteile der Bausätze stammten aus dem antiken Russland.Die Nationaltracht der Frauen verkörpert die damaligen Vorstellungen von weiblicher Schönheit und Familienwerten.

Die Silhouette ist gerade oder nach unten verbreitert; es war nicht üblich, die Figur zu betonen; das nationale Set zeichnet sich durch Vielschichtigkeit aus.

Damenanzüge unterscheiden sich nach Zweck:

• Alltagskleidung bestand aus Baumwoll-, Leinen- und Wollstoffen und umfasste bis zu sieben Teile;
• Für die Herstellung eleganter Kleidung wurden Samt, Brokat und hochwertige Wolle verwendet. Ein festliches Damenbekleidungsset könnte aus zwanzig Artikeln bestehen. Solche Dinge waren teuer, sorgfältig dekoriert und wurden an besonderen Feiertagen und in der Kirche getragen. Elegante Garnituren wurden in Truhen aufbewahrt und die besten wurden vererbt.

Sommerkleid-Set

Die Grundlage der nordrussischen Tracht war das Hemd; es wurde aus Leinen- und Baumwollstoff genäht. Die Unterseite des Hemdes, die Ärmel und der Hals waren mit Stickereien verziert. Die Stickerei war bei einem Alltagshemd eher zurückhaltend, während ein festliches Hemd reich mit gestickten Motiven verziert war.

Über dem Hemd wurde ein Sommerkleid getragen. Das Sommerkleid ist eines der charakteristischen Details der russischen Nationaltracht. Aus dem Iranischen übersetzt bedeutet es „vollständig bekleidet“. Über dem Sommerkleid trugen sie einen wunderschönen Gürtel und eine Schürze. In Russland trugen sie ein offenes Sommerkleid mit Stickereien am Saum und einem Knopfverschluss.

„Rundes“ Sommerkleid hatte keinen Verschluss, sonst wurde es „gerade“ genannt und es erschien viel später als das Swing-Modell.

Über dem Sommerkleid im festlichen Bäuerinnenkostüm wurde ein eleganter Seelenwärmer gekleidet. Oben war es in kleinen Falten gerafft und unten war es breit. Die Länge reichte kaum bis zur Taille. Ein solcher Wärmer wurde aus teuren Stoffen, Brokat und Samt hergestellt.

Das Winter-Sommerkleid bestand aus Stoff, darüber wurde ein warmer Seelenwärmer, Shubey, Opashin oder gesteppter Wärmer getragen.Der warme Seelenwärmer wurde mit Watte versteppt und mit Fellbesatz verziert. Abgerundet wurde das Outfit durch warme Wollstrümpfe, einen Schal und einen warmen Kopfschmuck.

Pulverset

Das Pony-Kit gilt als älter, trug es in den südlichen Regionen Russlands.

Dieses Set besteht aus einem langen Canvas-Shirt und einer Decke.

Poneva ist ein Rock. Es gibt Blind- und Swing-Poneva. Es bestand aus drei Bahnen und war reich mit Webmustern und Stickereien verziert. Die Basis bildete karierter Wollstoff, Saum und Bahnen waren mit Reihen aus Stickereien oder Borten verziert. Um die Taille wurde ein schmaler Gürtel, eine Dichtung, gehalten.

In den Dörfern gab es den Brauch, „eine Ponewa anzuziehen“, was bedeutete, dass das Mädchen nun gepaart werden konnte.

Damenhüte

Der Kopfschmuck schützte nicht nur den Kopf, sondern konnte auch viel über die Frau verraten.

Kopfschmuck eines unverheirateten Mädchens bestand aus Bändern und Borten. Die Haare waren teilweise sichtbar.

Nach der Heirat legte die Frau einen Kika, einen Ubrus-Schal, an und ihr Haar war vollständig bedeckt.

An Feiertagen trugen verheiratete Frauen einen eleganten Kopfschmuck – Kokoshnik. Kika und Kokoshnik waren für den öffentlichen Auftritt gedacht; zu Hause trug eine Frau eine Kriegerin (Mütze) und einen Schal.

Ergänzte das Outfit Brust- und Halsschmuck. Dieser Schmuck bestand aus Perlen, farbiger Wolle und Perlenfäden.

Bei eleganter Damenbekleidung waren sogar die Knöpfe reich verziert.

Nationaltracht der Männer

Im Gegensatz zum Damenanzug war der Herrenanzug weniger bunt und bestand aus weniger Einzelteilen. Bei einem Herrenanzug war es üblich, die Figur zu betonen und bestand aus folgenden Elementen.

Hemd

Alle Männer, angefangen bei den Jungen, trugen Hemden, meistens Hemden.

Referenz! Es wird angenommen, dass sich der Hemdverschluss zunächst in der Mitte befand und das Hemd so erschien, dass das Brustkreuz während der Arbeit nicht herausfiel.

Hals, Ärmel und Saum verziert mit gestickten Motiven, die Stickerei auf dem Hemd, in dem sie heirateten, musste von der Braut gemacht werden. Dieser Brauch hat eine heilige Bedeutung, solche Stickereien, hergestellt von den Händen einer liebevollen Frau, diente als Talisman.

Über dem Hemd wurde ein Kaftan getragen. Männer könnten einen langen oder einen kurzen Kaftan tragen. Der Kaftan wurde mit Knöpfen befestigt oder mit Bändern gebunden.

Hose und Gürtel

Herrenhosen oder Ports wurden aus gestreiftem Stoff hergestellt. Häufiger sind sie kleinvolumig, weite Hosen sind seltener. Die Länge der Ports ist verkürzt, da es üblich war, die Unterseite der Hose in die Oberseite der Stiefel zu stecken. Später kamen Taschen hinzu, und zunächst wurde alles, was man brauchte, am Gürtel festgebunden.

Alle Bauern banden sich mit einem bestickten Gürtel um, breite und lange, unverheiratete Männer. Verheiratete Männer banden sich mit einem schmalen und kurzen Gürtel fest.

Der Gürtel wurde an der Figur anders gebunden: junge Männer betonten ihre Taille mit einem Gürtel; Die alten Leute hatten einen Gürtel unter dem Bauch.

Kopfbedeckung

Männer ergänzten den Anzug immer mit einem Kopfschmuck. Zuerst handelte es sich um eine Sündermütze aus Wolle, später erschien eine Mütze, eine besondere Art von Mütze, verziert mit Bändern, Blumen und Perlen. Im Winter schützten sie ihren Kopf mit einer Mütze mit Ohrenklappen.

Es gab noch andere Wintermützen, die aus dem alten Russland stammten. Unter einer Wintermütze wurde eine kleine Tafya-Mütze getragen. Sie schützten ihre Köpfe bei kaltem Wetter, indem sie nach oben hin breiter werdende Murmeln hatten. Die Hüte waren mit Fell verziert, das den Kopf gut wärmte.

Oberbekleidung

In der Herbst- und Winterkälte trugen Männer Schaffellmäntel, Pelzmäntel und Gefolge. Die Kleidung wohlhabender Bauern war mit einem Pelzkragen verziert, in der Oberbekleidung der armen Bauern schützte ein Stehkragen vor dem kalten Wind.

Alle trugen Pelzmäntel: Die Armen hatten Pelzmäntel aus Hasen- oder Schaffell, die Reichen trugen Pelzmäntel aus Zobel oder Marder. Um es wärmer zu machen, wurde der Pelzmantel mit dem Fell nach innen getragen und die Oberseite mit Stoff bedeckt.

Die russische Nationaltracht hat eine sehr reiche Geschichte. Einzelne Stücke dienen heute Modedesignern als Inspirationsquelle. Die Fülle an Kleidungsarten und die Vielfalt an Stickmotiven bieten gute Voraussetzungen für Nachfolger, die moderne Kleidung kreieren.