Träume werden erfunden, damit wir uns beim Schlafen nicht langweilen.
Pierre Ente
Im Alltag ist jeder Mensch von Hunderten alltäglicher Kleinigkeiten umgeben, an die wir so gewöhnt sind, dass wir sie nicht einmal als etwas Wichtiges oder Besonderes betrachten. Für die meisten Menschen ist so etwas Bettwäsche, ohne die sich nur wenige Menschen ihr Leben vorstellen können. Aber weiche und bequeme Bettwäsche ist der Schlüssel zu gutem Schlaf. Heutzutage verwöhnen Bettwarenhersteller den Käufer mit einer riesigen Auswahl an Farben, Stoffen, Größen und Formen, die den Ansprüchen jedes Käufers gerecht werden.
Die Kultur, das Bett mit Stoff zu bedecken, entstand in Europa erst in der Renaissance, am Ende des 15. und Anfang des 14. Jahrhunderts. Bis dahin schliefen die Menschen auf dem Boden oder kleinen Holzböden, die mit Tierhäuten oder Heu bedeckt waren. Bettwäsche war ein Element des luxuriösen Lebens und wurde ausschließlich in wohlhabenden Familien verwendet; die einfache Bevölkerung konnte sie erst Ende des 18. Jahrhunderts nutzen.
Unsere Vorfahren glaubten fest daran, dass Bettwäsche neben ihrer ästhetischen Bedeutung auch eine heilige Bedeutung hat.Das heißt, das Gewebe, das ein Mensch mit seinem Körper berührt, geschweige denn schläft, hat eine sehr starke Energiebotschaft. So war Jeanne Antoinette Poisson, besser bekannt als Marquise de Pompadour, die Geliebte von König Ludwig XV., eine der prominentesten Frauen, die unglaublich weiche und duftende Bettwäsche verwendete. In den Tagebüchern der Hofdamen wurde oft erwähnt, dass die Favoritin des Monarchen ständig verlangte, dass die Wäscherinnen die gesamte Bettwäsche mehrere Stunden lang in Rosenöl einweichen sollten – angeblich sorgte dies nicht nur für Weichheit der Bettwäsche, sondern auch für einen erholsamen Schlaf.
In Russland gab es während der Zeit der Verehrung heidnischer Götter ein Ritual zur Bindung der Jugend. Bei einer Hochzeit band die Mutter der Braut oder des Bräutigams dem Brautpaar stets die Hände mit einem Laken. Damals glaubte man, dass dieses Ritual der Schlüssel zu einem glücklichen Familienleben sei. In kleinen Dörfern und Aulen ist es immer noch üblich, zur Hochzeit ein Set Bettwäsche zu verschenken.
Mit der Entwicklung moderner Technologien hat sich die Herstellung von Bettwäsche verbreitet, die Arbeit der Autofahrer wurde durch Maschinen ersetzt und Handstickereien haben keine Relevanz mehr. Heute kann jeder nicht nur die Farbe, sondern auch den Stoff ganz nach seinem Geschmack wählen. Dennoch gibt es einige einfache Regeln, die Ihnen bei der Auswahl der Bettwäsche helfen können.
Moderne Somnologen – Wissenschaftler, die den Schlaf untersuchen – raten zur Wahl von Unterwäsche aus Satin. Diese Baumwollart gilt als die angenehmste für den Körper, reduziert das Schwitzen und nimmt keinen Schmutz auf. Der Kissenbezug sollte eng am Kissen anliegen und der Bettbezug sollte mit Knöpfen gewählt werden, die ein Herausrutschen der Decke verhindern. Bettwäsche muss feucht gebügelt und mindestens alle zwei Wochen gewechselt werden.