Versehentlich im Fernsehen gesehene Aufnahmen einer Haute-Couture-Modenschau können einen unvorbereiteten Zuschauer überraschen und schockieren. Mittlerweile erregen Ausstellungen solcher Kleidung die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Journalisten, da es sich hierbei um eine eigenständige Branche handelt. Was sind also die Ziele der Organisatoren dieser Modenschauen und der Modedesigner, die solche Kleidung entwerfen?
High Fashion – was bedeutet dieser Begriff?
Das Konzept der Haute Couture oder Haute Couture entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Wörtlich aus dem Französischen übersetzt bedeutet dieser Ausdruck „hohes Nähen“. Dazu gehörten exklusive Bekleidungsmodelle, die auf Bestellung für besondere Anlässe angefertigt wurden. Solche Dinge waren nicht für den täglichen Gebrauch gedacht und wurden mit der Zeit fast zu Museumsstücken.
Der erste Vertreter dieser Moderichtung war der Engländer Charles Frederick Worth, der das erste Modehaus in Paris eröffnete. Er gründete auch Ein Syndikat, das festlegt, welche Modedesigner als Haute Couture eingestuft werden können. Die entsprechenden Zertifikate kann nur ein Modehaus erhalten, das über eine eigene Niederlassung in der französischen Hauptstadt verfügt, eine bestimmte Anzahl Mitarbeiter hat und mindestens zwei Bekleidungskollektionen pro Jahr präsentiert.
Übrigens! Nur fünfzehn Marken können sich eines solchen Dokuments rühmen. Darüber hinaus wurde ausnahmsweise eine Gruppe korrespondierender Mitglieder gebildet, zu der auch in anderen Ländern ansässige Modehäuser gehörten.
Warum finden all diese Shows statt?
Oft hinterlassen Aufnahmen von der nächsten Modenschau einen unauslöschlichen Eindruck und der Versuch, sich vorzustellen, wo man in solchen Outfits hingehen kann, zerbricht einem den Kopf. In der Zwischenzeit, Solche Modenschauen haben ein ganz banales Ziel – Gewinn zu machen.
Die Modebranche ist ein Geschäft wie jeder andere Bereich menschlicher Tätigkeit. Zusätzlich zu den obligatorischen Kollektionen, die für den Erhalt eines Zertifikats des Haute Couture-Syndikats erforderlich sind, produziert jeder Designer bekanntere Stücke für jeden Tag. Ihre Verkäufe machen den Großteil des Unternehmensumsatzes aus.
Welche Ziele verfolgen Modedesigner, wenn sie ihre Models in ausgefallene Kleider kleiden? Die Hauptsache ist natürlich, Aufmerksamkeit auf Ihre Marke lenken. Jede Veranstaltung im Modebereich zieht viel Aufmerksamkeit, Berichterstattung in der Presse und Shows im Fernsehen auf sich. All dies trägt zur Förderung der Marke und ihrer Bekanntheit bei. In einem Wort, alles, was heute als Modewort „Hype“ bezeichnet wird.
Außerdem! Während der Modenschau kann der Designer einige seiner Ideen und Techniken vorführen, die dann ihren Platz in alltäglichen Kleidungsmodellen finden. Für angehende Modedesigner kann die Teilnahme an Messen dabei helfen, die Aufmerksamkeit namhafter Unternehmen auf sich zu ziehen und Kooperationsangebote zu erhalten.
Warum werden die Kreationen von Couturiers von Jahr zu Jahr ungewöhnlicher?
Jederzeit Die Öffentlichkeit zu schockieren bedeutete, mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dies ist eines der Hauptziele eines jeden Modedesigners.
So stellte Coco Chanel in den 1920er Jahren ihr „kleines Schwarzes“ vor, das zu einem der Symbole der Modebranche wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der viel Energie und Ressourcen kostete, wollten die Menschen ein wenig Luxus spüren, das Schöne berühren. All dies gab der Entwicklung der Branche neue Impulse.
Der französische Christian Dior brachte Korsetts wieder in Mode und es erschienen Kleidungsmodelle mit Elementen von Militäruniformen. In den 1960er Jahren war die sexuelle Revolution einer der Gründe für das Aufkommen von Miniröcken. Deshalb erfinden Modedesigner Jahr für Jahr neue Wege, um in Erinnerung zu bleiben und das Publikum zu überraschen. Es ist ganz natürlich, dass ihre Kreationen nach und nach immer mehr in Erstaunen versetzen.
Kreativität in der High Fashion – wie erkennt man sie?
Es gibt noch ein weiteres Konzept im Zusammenhang mit Mode – Konfektionskleidung. Aus dem Französischen übersetzt bedeutet es „bereit zum Tragen“. In diese Kategorie fallen genau solche Kleidungsstücke, die für den täglichen Gebrauch konzipiert sind.. Im Jahr 1957 wurde Pierre Cardin sogar aus dem Haute Couture Syndicate ausgeschlossen, weil er eine solche Kollektion kreiert hatte. In den folgenden Jahren eroberte Konfektionskleidung jedoch ihren festen Platz auf dem Laufsteg.
Alles andere ist genau das, was Designer als Kunst betrachten. Durch die Vorführung ungewöhnlicher Kleidungsmodelle versuchen sie wie Künstler und Musiker ihre Gedanken und Weltanschauung zum Ausdruck zu bringen. Nur das Medium für sie sind nicht Farben und Notizen, sondern der Körper des Modells, Stoffe und andere Materialien.
Daher sollten solche Modenschauen wie ein Besuch in einer Galerie für zeitgenössische Kunst behandelt werden.Der berühmte französische Modedesigner Paul Gaultier beispielsweise glaubt, dass die Erstellung von Haute-Couture-Kollektionen ihm völlige kreative Freiheit gibt, während die Entwicklung kommerziell erfolgreicher Kleidung die Inspiration unterdrückt.
Solche Klamotten tragen sie nicht! Warum wird es also benötigt?
Selten schafft ein Künstler ein Kunstwerk und wirft es dann einfach weg. Modedesigner sind von dieser Regel keine Ausnahme. Die auf Modenschauen gezeigten Kleider- und Anzugmodelle erfordern einen enormen Zeit- und Geldaufwand.
Interessant! Dies ist eine Möglichkeit, Ihre Zugehörigkeit zur Elite der Weltmode zu bestätigen und Ihren Status zu unterstreichen. Für Hersteller sind das vor allem Marketing und PR. Solche Kleidungsstücke werden von Hand genäht, was es Ihnen ermöglicht, Traditionen zu bewahren und zu verbessern, Ihre Marke der industriellen Massenproduktion gegenüberzustellen und sich als Künstler und Schöpfer zu positionieren.
Trotz der Originalität und Schockierung, Haute-Couture-Kleidung ist bei wohlhabenden Menschen nach wie vor gefragt. Für manche ist es ein Sammlerstück, genau wie teure Uhren, Schmuck oder Autos. Sie haben Freude daran, etwas Einzigartiges und Unnachahmliches zu besitzen, denn in diesem Fall kann ein Kleid oder ein Anzug auf Bestellung nach individuellen Maßen angefertigt werden. Musik- und Filmstars tragen solche Kleidung auf dem roten Teppich und nutzen damit die Chance, erneut die Aufmerksamkeit von Fans und Paparazzi auf sich zu ziehen.
Man mag Haute-Couture-Schauen skeptisch gegenüberstehen, aber sie werden sicherlich ihren Platz in der modernen Welt behalten, solange sie den Zielen entsprechen, die Designer und Modeschöpfer verfolgen. Dies sind Traditionen, ein Mittel zur Selbstdarstellung und oft echte Kunst.
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