Beim Kauf verschiedener Kleidungsstücke stößt man möglicherweise auf den Begriff „Merzerisierung“. Es bezieht sich auf die chemische Behandlung von Stoffen, aber nur wenige verstehen die Nuancen des Prozesses. Seine Funktionen finden Sie unten.
Was ist mercerisierte Wolle?
Entgegen weit verbreiteter Missverständnisse kann Wolle nicht mercerisiert werden. Bei Synthetik- und Mischfasern schadet die chemische Behandlung nicht, sondern verbessert vielmehr deren Eigenschaften. Tatsache ist, dass Wolle keine Zellulose enthält. Natürliches Gewebe besteht aus Keratin. Dabei handelt es sich um ein fibrilläres Protein, das aus „Ketten“ von Aminosäuren besteht.
Alkali wirkt sich schädlich auf Wolle aus. Das Material löst sich in der Substanz auf. Es reicht aus, sich daran zu erinnern, welche sorgfältige Pflege für Dinge aus natürlichen Materialien empfohlen wird. Wollkleidung muss mit milden Reinigungsmitteln gewaschen werden, damit der Pullover seine Form nicht verliert.. Zur Reinigung des Materials verwenden Sie am besten Haarshampoo.
Interessant! Der Name „Merzerisierung“ geht auf den Namen des Chemikers John Mercer zurück, der diese Verarbeitungsmethode erfunden hat.
Was ist also mercerisierte Wolle? Dies ist nichts anderes als ein Analogon von Wolle, einem synthetischen Garn, das durch Mercerisierung verarbeitet wird.
Mercerisierung – was ist das?
Bei der Mercerisierung handelt es sich um eine Art Vorbehandlung verschiedener Zellulosefaserstoffe sowie Baumwollmaterialien. Dieses Verfahren wird auch zur Herstellung von Viskose verwendet. Es können sowohl Garn, Stoff als auch Kleidung verarbeitet werden. Der Prozess weist keine Schwierigkeiten auf.
Mercerisierungssequenz:
- das Garn wird mehrere Minuten lang in eine alkalische Lösung von 18–23 % gelegt, wodurch die Fäden aufquellen, die richtige gerade Zylinderform annehmen und glatt werden;
- Anschließend wird die Faser gewaschen und mit Fackeln gezogen, um Flusen und überschüssige Flusen von der Oberfläche zu entfernen.
Wichtig! Nach der Mercerisierung wird das Material glatt, wodurch die Gefahr von Pilling verringert wird.
Der Eingriff wird bei Raumtemperatur von 15–18 Grad durchgeführt. Bei der Herstellung von Stickgarnen durchläuft der Stoff mehrere Verarbeitungsschritte. Zunächst wird die Faser in die Alkalilösung getaucht. Und beim zweiten Mal werden die fertigen Threads verarbeitet. Das resultierende Material ist langlebig, weich und glatt. Das verbesserte Analogon lässt sich einfacher lackieren und die resultierende Farbe ist satter und haltbarer.
Während des Verfahrens kommt es zur Wechselwirkung von Zellulose und Alkali. Durch diesen Kontakt entsteht Cellulosealkali. Wenn die Faser die Lösung aufnimmt, nimmt sie auch Wasser auf. Dadurch vergrößert sich das Garn. Wenn die ursprüngliche Faser trocken und verdreht ist, ändert sich nach der Verarbeitung ihre Form. Die Fäden werden gerade und glatt.Der Stoff bleibt in dieser Position.
Mercerisierung ist keine neue Technologie. Bereits 1844 wurden die ersten Studien durchgeführt, bei denen John Mercer mit Baumwolle experimentierte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte keiner der Hersteller Interesse an diesem Verfahren. Es dauerte noch ein halbes Jahrhundert, bis die Verarbeitung bei der Herstellung von Kleidung und anderen Stoffprodukten aktiv eingesetzt wurde.
Wie unterscheidet es sich von natürlicher Wolle?
Werbung für mercerisierte Wolle ist überall zu finden. Aber die Alkalibehandlung hat mit diesem Material nichts gemein. Der hier gebräuchliche Begriff bezieht sich auf einen völlig anderen Prozess. Tatsächlich sind die Fasern mit einer dünnen Schicht Silikonpolymer beschichtet. Dadurch werden die Eigenschaften des Stoffes verbessert.
Besonderheiten von „merzerisierter“ Wolle:
- der Stoff ist glatt und fühlt sich leicht an;
- das Material ist pflegeleicht;
- die Faser lässt sich leichter verarbeiten.
Der Hersteller versucht dem Käufer klar zu machen, dass diese Kleidung nicht aus gewöhnlicher Wolle, sondern aus einem verbesserten Analogon besteht und verwendet daher vereinfachte Bezeichnungen. Behandelte Wolle ist teurer als Naturwolle.